Dharmapraxis im 21. Jahrhundert

Der Linienhalter der Drikung Kagyü Überlieferung, SH Drikung Kyabgön Chetsang Rinpoche, hat anlässlich des 800 Jahr-Jubiläums des Maha Parinirvana von Kyobpa Jigten Sumgön, dem Liniengründer, allen Interessierten und insbesondere den nahe verbundenen Praktizierenden in der Drikung Kagyü Überlieferung in den folgenden drei Gedanken wertvolle Anregungen zu einer modernen Dharmapraxis im 21. Jahrhundert gegeben:

– Besinnung auf die Sutras und ursprünglichen Anweisungen des Buddha Shakyamuni. Im tibetischen System stützen wir uns zur Entwicklung einer stabilen Sicht auf das Wissen erwachter indischer und tibetischer Meditationsmeister und die Werke und Kommentare außergewöhnlicher Philosophen. Dabei werden die ursprünglichen Worte des Buddha oft nicht ausreichend in die Überlegung einbezogen. Das stille Verweilen des Geistes, die Shamatha Meditation, in der Sichtweise der drei Fahrzeuge Hinayana, Mahayana und Vajrayana ist eine zentrale Grundlage, besonders für Menschen, die den Dharma innerhalb eines beruflichen und familiären Umfelds entwickeln wollen. Kurze intensive Retreats (gemeinsam mit regelmäßiger Praxis in Studiengruppen) ermöglichen eine umfassende Erfahrung des Dharma und sind auch mit unserem westlichen Leben vereinbar. Dabei ist es hilfreich, auch die ursprünglichen Methoden der Meditation im Gehen, Stehen und Liegen gemeinsam mit der meist bevorzugten Methode der Meditation im Sitzen verstärkt zu üben.

– Eine breite Sichtweise aneignen: wir sind heute in besonders glücklichen Situation, dass wir Wissen über alle Wissenszweige der geistigen Traditionen verfügbar haben. Es hilft uns, unsere Sichtweise offen zu halten, indem wir die Breite des Verständnisses von PhilosophInnen und Praktizierenden in uns entwickeln, anstelle uns nur in enger Weise auf einen Ausschnitt zu konzentrieren.

– Schützen wir die Umwelt: viele Menschen haben erkannt, dass wir unsere Lebensgrundlagen mit großer Achtsamkeit entwickeln müssen, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Seit 2015 ist Seine Heiligkeit „Mountain Ambassador“ der UNO für die Himalayaregion und hat eine Vielzahl von Projekten initiiert, die beitragen, Umweltschäden zu vermeiden und eine nachhaltige Regionalentwicklung fördern: Eis-Stupas ermöglichen eine Wiederbewaldung in Ladakh, das erste Bio-Landbaudorf in Indien entsteht und die Vernetzung von Wissen in Europa, Amerika und Asien ermöglicht einen Austausch, der nicht nur technisches Wissen, sondern auch neue Fruchtarten für entlegene Gebiete verfügbar macht.

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